Letzte Meldung vor China

Bevor es nach China geht, muss ich hier noch mal was eintragen. Immerhin weiss ich noch nicht, wie ich da das Internet benutzen kann. Ist schliesslich wenig erlaubt und ich glaube, dass der chinesische Sicherheitsapparat etwas tougher ist als zB im Iran. Es gilt daher das gleiche, wie damals vorm Einmarsch in den Iran: wenn ihr nix von mir hoert, dann sind es die paranoiden Behoerden schuld 😉 Freue mich jetzt aber erstmal, Vietnam endlich zu verlassen. Ich habe mich naemlich entschieden, diese Etappe als eher unangenehme einzustufen. Denn obwohl sich das Land selbst auf den letzten Metern nochmal in aller Schoenheit praesentiert hat, geht mir Charlie einfach nur auf den Keks. Denn die Erben der stolzen Bezwinger des US-Imperialismus haben mich doch sehr enttaeuscht. Diese Aufdringlichkeit und Ignoranz, der Nationalismus, der Revolutionsausverkauf, hin und wieder dummdreiste Betrugsversuche, die Lautstaerke, der ungeduldige und ruecksichtslose Verkehr mit der Dauerhuperei, der Staub und Dreck auf der Strasse, die Tatsache, dass Camping unmoeglich ist. Naja, jetzt, da ich in Dang Dong bin, ist China ja nur noch 5-10km entfernt, aber ob es da besser wird, ist zumindest fraglich, obwohl fast alle Radler immer nur von China schwaermen. Wird man sehen. Mein ‚Plan‘ ist ja von der vietnamesischen Grenze eher durchs Inland ueber Wuhan nach Peking und von da aus ueber Qingdao nach Shanghai zu radeln. Das weren die ominoesen 4200km. Wenn es aber nicht richtig gut ist (Chinesen?, Luftverschmutzung? Riesenstaedte?), dann kuerze ich ab. Aber wir wollen ja auch nicht zu negativ an die ganze Sache herangehen, schliesslich haben mir fast alle immer erzaehlt, wie toll China ist, tolle Strassen (angeblich noch besser als Tuerkei, kaum zu glauben), gastfreundliche Menschen, schoene Landschaft. Ab morgen oder spaetestens uebermorgen werde ich es ja dann selbst erleben. Ich werde jetzt naemlich noch ein bisschen meine Kraefte sammeln, mein Fahrrad in einen Topzustand bringen und dann wird mal wieder ernsthaft Sport getrieben, um mir erstmal nen kleinen Zeitpuffer zu verschaffen. Ich denke wenn das Streckenprofil nicht allzu huegelig bzw steil ist, kann ich vielleicht in ca. 12 Tagen in Wuhan sein, dann haette ich die ersten 1400km geschafft und kann es etwas ruhiger angehen lassen, und ab da kann ich dann auch besser entscheiden, ob es sich lohnt die Zeit auszunutzen und nach Peking zu fahren oder gleich nach Shanghai, um schnell rauszukommen. Time will tell…

WP_001044  WP_000917  WP_000943  WP_000940  WP_000939  WP_000909  WP_000925  WP_000924  WP_000947  WP_001013  WP_000936  WP_001028  WP_001040

2 Gedanken zu “Letzte Meldung vor China

  1. Hallo Sascha,
    ich wünsche Dir viel Spaß für die nächsten 4200 km, falls Du in der Zeit wenig bis garnichts von Dir hören lassen kannst. Hoffe aber es klappt mit weiteren Informationen.

  2. Lieber Sascha,
    viel Glück und viel Freude (und wenig Zeitdruck) auf deiner Reise durch China und wenig unangenehmen Kontakt mit den chinesischen Behörden.
    Schade das Du die Vietnamesen so kennengelernt hast, aber ich glaube es ist wie in Indien, jedes Volk hat seine Geschichte und seinen individuellen Umgang damit….
    Es wird Dir in China nicht schlecht ergehen! Du hattest überall soviel Glück und hast Du alle eventuell auftretenden Probleme gemeistert!
    Für den Kontakt gibt es ja noch Whats App…..
    Also alles Gute weiter auf deiner Reise wünschen Dir wie immer von Herzen, Mama und Papa
    P.S. übrigens noch viele Grüße von Hans und Hille Klug, die es ein großes Abenteuer und sehr mutig von dir finden. Ebenso von Roswitha und Jürgen Bäuml
    und wie immer auch von Fr. Meitert alles Liebe und Gute
    und von deiner Oma, die das ja gerne auch gemacht hätte wenn sie 50 Jahre jünger wäre:-)

Hinterlasse einen Kommentar